Gut gebrüllt, Mark.

Du hast es wieder mal geschafft und die Marketer Community aufgeweckt. Die jüngste Ankündigung einer erneuten Anpassung des Newsfeed Algorithmus schlägt hohe Wellen, weil die ach so geliebte Reichweite schon wieder gedrosselt wird. What?

  1. Die Anpassungen sind zugunsten der User und somit auch zugunsten der Marken
  2. Auf die Gefahr der Wiederholung hin: Es gibt kein Recht auf gratis Reichweite. Bei keinem Medium dieser Welt
  3. Nun sollten auch beim letzten Social-Media-Nomaden die Strategie- und Qualitäts-Glocken läuten 

Das Beste gleich vorneweg: Die Trash-Videos werden (hoffentlich) abnehmen. Unser Newsfeed wird an Qualität gewinnen. Die ganzen User-Heulereien, welche sich über den Trash-Content im Newsfeed beklagen und deshalb angeblich facebook weniger oder fast gar nicht mehr nutzen, wurden im Silicon Valley erhört. Denn eines ist Mark Zuckerberg Gewiss: Je weniger (Zeit) die Community auf facebook verbringt, desto weniger attraktiv ist die Plattform für Marken und deren Werbetreibenden. Touché!

Smiley face

Facebook soll wieder mehr social werden und das ist gut so. Die Grundidee sozialer Netzwerke ist die Verbindung von Menschen. Und das sollten sich auch die Marketers wieder vermehrt hinter die Ohren bzw. in die Strategie schreiben. Mit TGIF-, schönes Wochenende- oder banaler Produkte-Posts baut man keine Verbindungen auf.
D.h. die künftige Content-Strategie kann nur eine Grundrichtung haben: Qualität vor Quantität. Die erwähnten Zero-Relevanz-Posts kann man sich in Zukunft sparen. Es zählt, was Relevanz hat und auf einen konkreten KPI einschenkt. Und dafür soll entsprechend investiert (Produktion + Media) werden. Ist bei keinem anderen Medium anders. Siehe Punkt 2 oben. Eigentlich auch nichts Neues.

In der Konsequenz hat die strategische Herangehensweise noch mehr Gewicht. Qualität ist die absolute Maxime! Facebook ist kein „und dann können wir das noch schnell posten“ Kanal. Lieber einmal pro Woche qualitativ hochwertige Relevanz mit dem richtigen Media-Push und passendem Targeting – ja es darf auch mal ausprobiert werden – als auf Biegen und Brechen drei Posts pro Woche erzwingen, um am Schluss nur wenig oder gar kein Mediabudget dafür einzusetzen.

Darüber hinaus schaffen spezifische facebook Gruppen für die Marken hoffentlich endlich den Durchbruch. Nirgendwo anders kommt der Grundgedanke der sozialen Netzwerke mehr zum Tragen. Facebook Gruppen, ein Instrument, das bislang von den Marketers in der Beziehung zu der aufgebauten Community massiv unterschätzt wurde. 

Und selbstverständlich werden auch dezentrale Ansätze noch entscheidender. Influencer helfen, die Verbindung zwischen Marke und Consumer zu stärken. Sofern sie denn richtig identifiziert und selektiert wurden (dazu bald ein eigener Blogbeitrag). 
Und dann sind da noch die Micro Influencer bzw. die Social Ambassadors: Mitarbeiter und Kunden aus der eigenen Community/Datenbank. Die wichtigsten Beeinflusser überhaupt helfen, den Marken-Content mit persönlicher Message dezentral zu teilen und eine incentivierte, organische Reichweite zu erzielen, um neue Zielgruppen zu erreichen.

Auf jeden Fall heisst es erst einmal „No panic on the social Titanic“. Abwarten und beobachten wie sich die Anpassungen auf die eigene Brand Page auswirken. Am Ende bzw. am Anfang steht und fällt alles mit der Strategie und der Verbindung aller erwähnten Elemente sowie deren konsequenter Umsetzung. 
Make social great again!